Schlössertage Bayern 2014: Eröffnung mit Thronsimulation in Neuschwanstein

Im Jahr 2014 feiern wir gleich mehrere Jubiläen: König Ludwig II. hat vor 150 Jahren den Thron bestiegen. Der ‚Märchenkönig‘, wie Ludwig II. auch genannt wird, ist uns bis heute vor allem als leidenschaftlicher Schlossbauherr im Gedächtnis. Er hat sich unter anderem mit dem Bau von Neuschwanstein und Herrenchiemsee ein Denkmal gesetzt.

Auch das Schloss Nymphenburg feiert dieses Jahr einen besonderen Jahrestag: Schon vor 350 Jahren wurde nach Plänen von Agostino Barelli mit dessen Errichtung begonnen. Außerdem begehen wir den 200. Todestag von Graf von Rumford, der den Englischen Garten München maßgeblich geprägt hat. Der Englische Garten selbst wird 225 Jahre alt. Zu all diesen Anlässen wird es 2014 spezielle Festtage in Schloss Linderhof, Schloss Nymphenburg und im Englischen Garten geben.“

Mit diesen Grußworten eröffnete der Bayerische Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, Dr. Markus Söder, die Bayerischen Schlössertage 2014.

Die einzelnen Veranstaltungen in der Reihe finden Sie im Internet auf der Seite der Bayerischen Schlösserverwaltung und dem Bayerischen Staatsministerium der Finanzen.

Als Auftakt der Reihe wurde das besucherstärkste Schloss in Bayern ausgewählt: der bayerische Finanzstaatssekretär Johannes Hintersberger eröffnete die kostenfreien Schlössertage am 28.03.2014 in Schloss Neuschwanstein. Die Besucher erleben im Rahmen der kostenfreien Schlössertage die staatlichen Schlösser, Burgen und Residenzen mit ihrem reichhaltigen, kunsthistorisch wertvollen Inventar bei speziellen Führungen in einem völlig neuen „Schlossgefühl“, stellte Hintersberger fest.

Das Schloss selbst wurde ja – wie alle Schlösser Ludwigs – nicht vollendet, da er immer wieder Änderungen am Bau und seinen Entwürfen vornahm. So ist auch der eigentliche Thron im Thronsaal nie aufgestellt worden. Es gibt allerdings verschiedene Entwürfe, die aber immer wieder verworfen wurden; wenn auch am Schloss nachträglich noch Bauten ausgeführt wurden (z. B. die Kemenate), so blieb der Thronsaal unvollständig – selbst der Kronleuchter wurde erst nach Ludwigs Tod 1904 eingefügt (siehe auch: https://www.ludwigiana.de/2012/12/neuschwanstein-thronsaal-ohne-leuchter/).

Ende März 2014 wurde nun eine recht plastisch wirkende zweidimensionale Reproduktion des Thronentwurfs von Julius Hofmann von 1884 in einer Höhe von zwei Metern und einer Breite von 80 cm aufgestellt (siehe Abbildungen: „Enthüllung durch Herrn Staatssekretär Johannes Hintersberger und dem Präsidenten der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Bernd Schreiber“). Der Thron dürfte für Ludwig sicher etwas zu klein gewesen sein – auch fehlt der in Hofmanns Entwurf enthaltene Baldachin. Es ist aber immerhin ein ungefährer Eindruck, wie der Thronsaal mit Thron ausgehen haben könnte.

Der Staatssekretär kündigte bei der Gelegenheit auch eine Sanierung der Prunkräume im Innern des Schlosses mit Kosten von ca. fünf Millionen Euro an.

Die weiteren Stationen in diesem Jahr sind die Orangerie im Hofgarten in Ansbach (23.5.), die Burg Prunn im Altmühltal (27.6.), die Kaiserburg Nürnberg (19.7.), Schloss Veitshöchheim (25.7.), Schloss Linderhof (26.9.) und Schloss Ehrenburg in Coburg (10.10.) zum Abschluss.

Zur weiterführenden Lektüre empfehlen wir – neben den aktuellen Schlossbegleithefte (http://www.neuschwanstein.de/deutsch/service/publik.htm):

  • Marcus Spangenberg: „Der Thronsaal von Schloss Neuschwanstein“, Verlag Schnell + Steiner, Regensburg, 1999 (ISBN 3-7954-1225-0)
  • Gerhard Hojer (Hrsg.): „König Ludwig II.-Museum Herrenchiemsee, Katalog“, Hirmer Verlag, München, 1986 (ISBN 3-7774-4160-0)
  • Dr. Michael Petzet (Hrsg.): „König Ludwig II. und die Kunst“, Prestel-Verlag, München, 1968 (ASIN: B0000BS2DJ)
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Neuschwanstein ohne Baugerüste

König-Ludwig-Kenner wissen: auch Neuschwanstein (wie alle Schlösser des Bayernkönigs) wurde nie fertig gestellt.

Die meisten Räume sind leer; Besucher bekommen meist nur die Räume im dritten und vierten Obergeschoss des Palas zu sehen.

Aber auch außen fehlen vor allem der Bergfried und die Kapelle, die Rohbauten wurden nach Ludwigs Tod wieder abgetragen. Den Zustand des Schlosses zu Ludwigs Tod 1886 kann man auf der Homepage des Schlosses sehen: Baugeschichte.

So ähnlich sah das Schloss in den letzten 13 Jahren aus; mal war der Viereckturm, zuletzt der Palas, hinter Baugerüsten versteckt.

Nun ist das Schloss endlich wieder unverstellt zu sehen, was wohl nicht nur die jährlich rund 1,4 Millionen Besucher freuen wird.

Die Presse berichtet zu dem aktuellen Ereignis:

Münchner Merkur: „Blick auf Neuschwanstein ist wieder frei“

Neue Presse/Kinderzeitung: „Schloss endlich wieder ohne Baugerüst“

Rheinische Post: „Märchenschloss erstrahlt wieder in voller Schönheit“

Die Welt: „Schloss Neuschwanstein erstrahlt in neuem Glanz“

Kreisbote (Lokalausgabe Füssen): „Schloss Neuschwanstein: Endlich hüllenlos“

Zur Seite vom Schloss

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Schlösserland Bayern

STMF_Schlösserland BayernPünktlich zum diesjährigen „Saisonstart“ hat das Bayerische Staatsministerium der Finanzen (StMF) ein fast 250 Seiten starkes Büchlein herausgebracht, in dem „prachtvolle Schätze aus vielen Jahrhunderten der Kunst-, Kultur- und Architekturgeschichte des Freistaats“ präsentiert werden.

Vorgestellt werden 53 Sehenswürdigkeiten aus Unter-, Ober- und Mittelfranken, Schwaben, Ober- und Niederbayern sowie 16 Seen.

Enthalten sind bekannte Schlösser, wie die Residenz Würzburg, Veste Coburg, Kaiserburg Nürnberg, der Englische Garten und die Befreiungshalle Kelheim, ebenso wie etwas weniger bekannte, aber absolut besuchenswerte Schlösser, wie Veitshöchheim, Plassenburg Kulmbach oder die Willibaldsburg in Eichstätt.

Zum Thema Ludwig II. von Bayern finden sich Orte, wie Bayreuth (Neues Schloss und Hofgarten, Markgräfliches Opernhaus, Altes Schloss und Hofgarten Eremitage), Neuschwanstein, Nymphenburg, Residenz München, Linderhof, Königshaus am Schachen, Neues Schloss Herrenchiemsee und die Burg Trausnitz.

Jedes Objekt ist mit zahlreichen Bildern vorgestellt und bietet zum Abschluss jeweils die Kontaktdaten der zuständigen Verwaltung, Internet-Adresse, Führungszeiten und weitergehende Informationen, wie Angebote für Gehbehinderte oder Anreisemöglichkeiten mit dem öffentlichen Nahverkehr.

Die Autoren laden damit ein „zum Flanieren, Anschauen, Lernen und Genießen“ – eine „Entdeckungsreise durch Bayerns Geschichte“.

Das Buch (Stand: März 2013) ist erhältlich direkt beim Bayerischen Staatsministerium der Finanzen.

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Buchbesprechung: Mein Schloss Neuschwanstein

Andreas Ganther
„Mein Schloss Neuschwanstein – Bachems Wimmelbilder“
J. P. Bachem Verlag, Köln 2012
ISBN 978-3-7616-2615-3
Preis: 14,95 EUR

 

In dem für Wimmelbücher üblichen großen Format (37,6 x 26,8 cm) hat der 1966 geborene, diplomierte Grafik-Designer Andreas Ganther aus Köln ein neues Bilderbuch illustriert. Nach dem „Kölner Dom“ und dem „romantischen Rhein“ führt er die jungen Leser nun nach Schloss Neuschwanstein.

 

Auf fünf Doppelseiten wimmelt es nur so von Szenen, die entdeckt werden wollen; detailreich sind die vielen bunten, zum Teil überraschenden Bilder gezeichnet.

 

Verschiedene Geschichten hat der Storyboardzeichner gekonnt ineinander verwoben, so dass sich aus dem scheinbaren Durcheinander viele Abenteuer entdecken und erzählen lassen. Neben dem König (der „überall seine Socken liegen gelassen hat“), Kaiserin Sissi und Richard Wagner als Protagonisten finden sich zahlreiche Tiere, wie das bayerische Wappentier, den Löwen, und natürlich Schwäne.

 

Im ersten Bild ist der Bau des Schlosses thematisiert, in dem Alltagsszenen der Handwerker dargestellt sind. Der Bauplatz wird durch Sprengung vorbereitet, Ludwig zeigt dem Bauleiter seine Wünsche und die Maurer bauen angestrengt. Der Ritter steht mit dem Löwen bereit, um alsbald auf dem Dach des Pallas‘ platziert zu werden, die Tiere wimmeln vergnügt durchs ganze Bild. Auch Sissi wirft im Muschelkahn einen Blick auf die Baustelle.

 

Auf den nächsten Seiten beginnt bereits der Besucherstrom, dem Ludwig freudig aus seiner schwebenden Gondel zuwinkt. Hier und da ist noch ein Bauarbeiter am Werk, Ludwigs Thron steht aber schon auf seinem Platz (sic!). Wagner, der das Schloss ja nie betreten hat, lässt sich vom herrlichen Ausblick inspirieren und Sissi wartet mit dem Essen… Im Sängersaal wird heiter musiziert und selbst die Sagen-Figuren tanzen mit. Rapunzel lässt ihr Haar vom Turm herab und Siegfried fliegt auf dem Drachen herbei, während die Touristenbusse immer neue Besucher bringen, die auf dem Rastplatz eine zünftige Brotzeit einnehmen.

 

In vielen Szenen sind auch tatsächliche Begebenheiten und echte Abbildungen eingebaut, was zeigt, dass der Zeichner sich viel Mühe mit den Hintergründen gegeben hat.

 

Dass Ludwig, der die Einsamkeit liebte, so viel Betrieb in seinem Schloss gern gesehen hätte, darf natürlich bezweifelt werden. Das Wimmelbuch (für Kinder im Alter ab zwei Jahren) regt aber auf jeden Fall einen Austausch zwischen Erwachsenen und Kindern an. Man kann mit den Kindern wahlweise die Königssocken oder den Drachen suchen. Vor oder nach einem Besuch des Schlosses (natürlich auch unabhängig davon) finden sich Geschichten und Informationen, auf die man sicher später aufbauen und den jungen Leser zu weiterführender Literatur lenken kann.

 

Weitere Kinder- und Jugendbücher zum Thema finden Sie hier.

Berlin, 23.02.2013
Michael Fuchs.

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Füssen online – neu gestaltet

Neu und vor allem verbessert hat sich der Online-Auftritt von www.fuessen.de – eine Seite der Füssen Tourismus und Marketing/Stadt Füssen. Seit Oktober 2012 stellt sich die Internet-Präsenz völlig neu dar:

Wir haben versucht, die Seite durch einen Mix aus kurzen prägnanten Infotexten und viele Fotos optisch noch abwechslungsreicher und dynamischer zu machen.

Auch die Unterkunftssuche haben wir durch verfeinerte Filtermöglichkeiten verbessert. Sie können Suchkriterien ganz nach Ihren Wünschen setzen und sich so eine genau auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtete Zimmer- oder Ferienwohnungsauswahl anzeigen lassen. Die online gestellten Fotos der Häuser sind im Vergleich zur alten Website großformatiger. Ganz neu können Sie bei vielen Gastgeber-Einträgen auch den sogenannten „Trust Score“ sehen: Das ist ein Index, der angibt, wie diese Unterkunft durchschnittlich in den gängigen Online-Hotelbewertungsportalen wie zum Beispiel HolidayCheck u.a. bewertet wird.

Ein Besuch der Seiten empfiehlt sich – nicht nur zur unmittelbaren Buchung…

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Neuschwanstein: Thronsaal ohne Leuchter

Alle drei großen Schlösser König Ludwig II. waren zu seinen Lebzeiten (1845-1886) nicht fertig geworden; in Schloss Linderhof wurde gerade das Schlafzimmer komplett umgebaut, Schloss Herrenchiemsee sollte noch zwei Flügel bekommen (einer war im Rohbau fertig geworden und wurde später abgerissen).

Schloss Neuschwanstein, damals: Neue Burg Hohenschwangau, hatte noch keine Kemenate und hat bis heute noch keinen Bergfried.

Einzelne Elemente wurden später ergänzt; so wurde die Kemenate wesentlich vereinfacht noch gebaut. Weiter Informationen zum Schloss finden Sie hier: http://www.neuschwanstein.de

Im Jahre 1904 wurde der Kronleuchter mit 96 Kerzen im Thronsaal des Schlosses aufgehangen. Prinzregent Luitpold (1821-1912) war bei allen Änderungen und Neuerungen persönlich anwesend; so gab es auch zu diesem Anlass eine große Feier.

Einen Eindruck des Thronsaales mit Thron bietet der zweidimensionale Aufsteller eines Entwurfs von Julius Hofmann anlässlich der Schlössertage Bayern 2014: https://www.ludwigiana.de/2014/04/schloessertage-bayern-2014-eroeffnung-mit-thronsimulation-in-neuschwanstein/

Die hier abgebildeten historischen Ansichtskarten stellen den vorherigen Zustand dar; der große Saal kommt so doch besser zur Geltung.

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Neue Exponate auf Schloss Neuschwanstein

Wie Radio Bayern 2 in „regionalZeit – Südbayern“ berichtet, sind seit 05.09.2012 neue Exponate im Schloss zu sehen; es lohnt sich also, neben dem regulären Rundgang auch etwas Zeit für die Ausstellungsstücke mitzubringen:

Neu auf dem Rundgang durch das Schloss sind neben einer großen Bildtafel mit dem Entwurf für das zweigeschossige Ritterbad des Königs auch aufwändige 3D-Animationen zur Entstehung von Schloss Neuschwanstein und zu den Plänen zu Schloss Falkenstein.

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zum Schloss Neuschwanstein…

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Ludwigs Schlösser für UNESCO-Welterbe vorgeschlagen

Schloss Neuschwanstein, Schloss Linderhof und Schloss Herrenchiemsee sind als eines von vier Vorschlägen Bayerns für das „Welterbe der Menschheit“ vorgeschlagen worden. Wie die Mittelbayerische Zeitung am 24.07.2012 berichtet, gehen die vier bayerischen Vorschläge

nun an die Kultusministerkonferenz, die eine gesamtdeutsche Vorschlagsliste erarbeitet – die sogenannte Tentativliste. Bis dann die Unesco entscheidet, werden Jahre ins Land gehen. Die nächste deutsche Tentativliste wird ab 2018 abgearbeitet.

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Burgen und Ruinen im Allgäu

Dieter Buck
„Burgen und Ruinen im Allgäu – 33 Ausflüge auf den Spuren der Ritter“
Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2002
ISBN 3-8062-1602-9
Preis: 7,95 EUR

Den dritten Band ihrer Buchreihe – nach der Schwäbischen Alb und dem nördlichen Schwarzwald – haben Autor und Verlag den Burgen und Ruinen im Allgäu gewidmet.

Der 1953 geborene Dieter Buck veröffentlicht regelmäßig Wander- und Radtourentipps in verschiedenen Zeitungen und Magazinen und hat bereits diverse Reisebegleiter zu Baden-Württemberg und Österreich veröffentlicht. Er hat als Fotograf alle seine Bücher und Artikel selbst illustriert.

So findet man auch hier jeden der 33 Ausflüge ein Foto des jeweiligen Objekts und eine sehr detaillierte Umgebungskarte.

Vorab findet der Leser aber den sehr schön geschriebenen Einführungstext „Vom Leben auf den Burgen“, der von der Zeit des Burgenbaus bis zum großen Burgensterben, aber – viel wichtiger – vom Burgenbau, der Ausstattung und den Bestandteilen berichtet.

Der Text ist recht einfach, aber nicht zu simpel geschrieben – wer also schon Vorkenntnisse hat, findet diese bestätigt; vor allem junge Leser oder eben Wanderer, die einmal ihren Wander-Besuch den Burgen im Allgäu widmen möchten, finden hier einen schönen Einstieg.

Buck erzählt von der mittelalterlichen Gesellschaft, die die Burgen einst bevölkerte, vom Feudalismus als herrschendes Gesellschafssystem und der Kleidung der Bewohner und der Einrichtung, in der man die Kleider aufbewahrte. Auch der Alltag in einer Burg, die alljährliche (oft spärliche) Speisekarte und die Abwechslung, die z. B. fahrende Händler und Gauckler boten. Sehr schön ist, dass der Autor mit einigen Vorurteilen oder inzwischen widerlegter Forschungsmeinung aufräumt; so berichtigt er zum Bergfried als Rückzugsort bei einer Erstürmung: „die heutige Burgenforschung sagt jedoch, dass die Bergfriede als Status- und Rechtssymbol, als Tresor und Auslug gedient haben und wohl nicht zu verteidigen gewesen wären.“

Die Burgen selbst werden dann auf jeweils zwei bis vier Seiten vorgestellt; neben dem bereits erwähnten Foto und der Karte findet man Toureninfos: Länge der Strecke, Höhenunterschiede, Erreichbarkeit, Einkehr- und Auskunftsmöglichkeiten.

Jede Tour beginnt mit einem Wegverlauf, der auch variieren kann. Es folgt dann die Geschichte zum jeweiligen Objekt, wobei der Text sehr schön auf die eingangs erwähnte Einführung aufbaut. Sofern es eine Sage oder einen Mythos zu einer Burg gibt, wird diese abschließend vorgestellt.

Einige Informationen sollten vor Wanderungsbeginn noch einmal vor Ort geprüft werden, da sie veraltet sein und Wege zum Ziel geändert worden sein könnten. Die Ruinen selbst – die Burgen im Allgäu sind leider meist schon verfallen – werden hoffentlich nicht mehr verändert, sondern eher noch erhalten oder im Verfall aufgehalten.

Ludwig-Interessierte finden in dem Buch einige Burgen mit Bezug zum König, der sich ja mit Burgen und dem Mittelalter sehr intensiv auseinandergesetzt hat. So ist die Beschäftigung mit den regionalen Burgen sicher sehr vorteilhaft, um einen Zugang zum Verständnis zu finden, das auch Ludwig damit verband.

Ein Beispiel für einen Erhalt der Ruine ist Falkenstein; hier wurden baufällige Teile gestützt und hölzerne Treppen eingebaut, so dass man heute in die Ruine hineingehen und sogar aus den oberen Fenstern sehen kann. Mehr über die Geschichte der ehemaligen Burg erfährt man durch Informationstafeln im Inneren des Gebäudes und einem kleinen Museum „eine Treppe tiefer“.

Schloss Hohenschwangau werden gleich fünf Seiten gewidmet und das vorletzte vorgestellte Schloss ist dann Neuschwanstein. Neben einer kurzen Schlossbeschreibung, zu der man natürlich noch andere, ausführlichere Schlossbegleiter hinzuziehen sollte, erfährt der Wanderfreund erfreulicherweise viel Interessantes zur Umgebung und Anekdote zu den beiden Vorgängerbauten.

Ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen zu Burgen im Allgemeinen und eine Literaturauswahlliste als Vertiefungsangebot runden das Büchlein ab.

Das Buch ist leicht verständlich geschrieben, bietet Unterhaltung und Information zur Region und zu den Burgen, wie auch zu den dortigen bedeutenden Herrscher- und Adelsgeschlechtern. Ein schöner Wegbegleiter, der zur Vorbereitung, zur Wanderung und zum späteren Nach-Lesen viel Freude bereitet.

Berlin, 23.07.2012/mf

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Treffen der König-Ludwig-Freunde

Am 13.06.2012 jährt sich der Todestag König Ludwig II. – das „Dorf der Königsschlösser“ Schwangau berichtet:

Vorträge von Historikern und Buchautoren im Schlossbrauhaus sollen mehr Licht in die Lebensweise von Ludwig II. bringen. „Wir sind der Ansicht, dass der bekannte Monarch aufgrund mangelnder Kenntnis oft falsch eingeschätzt wird. Die Vorträge stellen einen Versuch dar, diese Informationslücke zu verkleinern“, so die Organisatorin der Treffen, Hildegard Stinauer. Dafür hat sie ein interessantes Angebot zusammengestellt: Drei Vorträge, im Schlossbrauhaus befassen sich mit unterschiedlichen Lebensthemen des Königs. Die Vorträge sind öffentlich und jeder Interessierte ist dazu herzlich eingeladen.

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Homepage der „Freunde“…

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